Angststörungen

Wald

Die Angst

Angst gehört zu unserem Leben. Sie ist ein ganz normaler Gefühlszustand, wie Freude, Wut oder Trauer. Und sie ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers, welche uns bei Bedrohungen warnen und beschützen will.

Es wird erst problematisch, wenn die Angst ausser Kontrolle gerät, überhandnimmt, grundlos und übersteigert ist. Dann kann sie die Lebensqualität und den Alltag der Betroffenen entscheidend beeinträchtigen. Auch die Menschen im nagen Umfeld werden emotional gefordert und bis an Belastungsgrenzen gebracht.

Inzwischen gehören Angststörungen zu den am häufigsten diagnostizierten psychischen Erkrankungen.

Was ist Angst?

Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Schutzfunktion, denn sie schärft unsere Sinne. Dadurch kann man einer potentiellen Gefahrenquelle aus dem Weg gehen. Bei Bedarf reagiert man angemessen. Angst mobilisiert den eigenen Schutz und Überlebensmechanismus. Angst ist zudem ein wichtiger Antrieb für Motivation, Wachheit und intellektuelle Leistungsbereitschaft. Sie ist quasi ein inneres Warnsystem, welches bei einer akuten Bedrohung aktiviert wird und uns vor Gefahren schützt.

Angst ist also etwas ganz Natürliches und durchaus hilfreich und sie gehört zu unserem Leben.

Die Angst kann ihre Aufgabe nur dann erfolgreich erfüllen, wenn 2 Dinge gegeben sind:
1) Das Handeln darf nicht durch zu grosse Angstgefühle blockiert werden. Das wiederum hemmt die Konzentration und das Denkvermögen.
2) Durch zu wenig Angst leichtsinnig werden und reale Risiken und Gefahren unterschätzen und ausblenden.

Es geht also um eine gesunde Balance zwischen Angst und Furchtlosigkeit.

Angst kann sowohl „Kraftquelle“ als auch „Gefahrenquelle“ sein.

Frei von Angst

Wann wird Angst zum Problem?

Wenn das Angstsystem auch in ungefährlichen Situationen aktiviert wird und sie zu einer Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens führt, dann wird die Angst zu einem Problem.

Die Angst wird zu einer Belastung, wenn das innere Warnsystem zu empfindlich eingestellt ist. Man entwickelt grundlose und übertriebene Ängste, die dazu führen, dass alltägliche Situationen als eine unüberwindbare Hürde erscheinen, welche man am Ende nicht mal bewältigen kann.

Wenn man also immer wieder ungewollt von Ängsten überfallen wird, einen Angstzustände heimsuchen, man sich anhaltend angespannt, ängstlich und unwohl fühlt, dann kann es sich um eine Angststörung handeln.

Dieses Leiden hat zerstört alle Kräfte, weil es unser Leben auf einen Stand-by-Modus setzt. Man ist von einer permanenten Besorgtheit und Unruhe erfüllt. Man wird getrieben von den Ängsten oder man wird regelmässig von Nervosität und Unruhe gepackt. Eine Angststörung besteht meistens aus einen gemischten Krankheitsbild…verschiedene Diagnosen treffen aufeinander (z.B. Generalisierte Angststörungen, Gesundheitsangst, Sozialphobien oder Panik). Die Symptome weiderholen sich in den jeweiligen Diagnosen und überlappen sich.

Angststörungen werden in 2 Gruppen aufgeteilt

Nervöse Zustände:

  • Sozialphobie – Angst vor dem Kontakt mit anderen Menschen
  • Panikstörung – kurzzeitige und heftige Angstattacken und die Angst vor neuen Attacken
  • Agoraphobie – Angst davor, sich ausserhalb der eigenen 4 Wände zu bewegen
  • Spezifische Phobien – Angst vor einzelnen Dingen oder Situationen, die an sich nicht gefährlich sind
  • Gesundheitsangst – Angst vor Krankheiten
  • Generalisierte Angststörung – Langanhaltende Ängste und Sorgen, die zur Anspannung, innerer Unruhe und Nervosität führen
  • Zwangsstörungen und -handlungen

Stressrelevante Störungsbilder

  • PTBS – Posttraumatische Belastungsstörung

Alle Angststörungen haben gemeinsam, dass sie für die Betroffenen belastend und sehr schmerzhaft sein können. Sie werden von körperlichen Symptomen, quälenden Gedanken und Ängsten überfallen.

Diese physischen und psychischen Zustände ziehen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Es bleibt kaum Platz für andere Dinge. Es zählt einzig und alleine, diese Ängste loszuwerden.

Ängste